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Conversational AI: ist es das Interface der Zukunft?

🦜 Conversational AI: ist es das Interface der Zukunft?

Stell dir eine stille Stunde vor, allein im gedämpften Licht deines Wohnzimmers, nur das sanfte Flimmern deines Handys als Gefährte. Ein Gespräch beginnt, nicht mit einem alten Freund oder einem geliebten Familienmitglied, sondern mit einer KI. Klingt nach Science-Fiction? Ist aber längst Realität.

Google, Apple, OpenAI – nur einige der Unternehmen, die an fortgeschrittenen Sprachmodellen arbeiten. Generative KI erledigt schon heute viele Aufgaben, die dadurch deutlich einfacher und produktiver geworden sind. Doch immer wieder stellt sich die Frage: Werden wir wirklich in einem Chatfenster mit diesen Services interagieren? Ein solches Interface erscheint für eine neue Technologie fast schon altmodisch.

Eine einstündige Unterhaltung mit dem Chatbot Pi von InflectionAI hat mich überzeugt, dass ein echtes verbales Gespräch eine gute Option für dieses Interface sein kann.

Bald wird auch Amazon generative KI in ihrer Alexa-Reihe einführen – das wird zeigen, ob wir wirklich wie im Film ‘Her’ eines Tages mit unseren Computern sprechen werden, anstatt sie über eine Tastatur zu bedienen.

Was ist Pi von Inflection AI?
Dieser Post würde wenig Sinn ergeben, wenn man es nicht selbst ausprobiert. Die Nutzung ist kostenlos und wir stehen in keiner Verbindung zu InflectionAI. Ich empfehle daher dringend, sich fünf bis zehn Minuten Zeit zu nehmen und es auszuprobieren. Die Konversation funktioniert bisher nur auf Englisch.
[Link zur iPhone-App]

Über den Chatbot Pi von Inflection AI haben wir bereits vor Monaten berichtet, doch wie viele andere waren wir zunächst skeptisch. Pi wurde als "freundlichere Version von ChatGPT" beworben. Dass dieses Produkt nur zwei Monate nach seiner Einführung bereits 1,3 Milliarden Dollar an Funding erhielt und dabei mit 4 Milliarden Dollar bewertet wurde, ließ hauptsächlich einen Gedanken aufkommen: Das ist eine Blase.

In unserem Newsletter haben wir uns ausgiebig darüber lustig gemacht. Dies möchte ich hiermit offiziell korrigieren. Wenn man mit Pi spricht, fühlt sich das Gespräch lebendig an – danach scheint eine Unterhaltung per Tastatur überholt.

Das Unternehmen wurde von LinkedIn Gründer Reid Hoffmann, dem Co-Founder von DeepMind, Mustafa Suleyman, und einem der am meisten zitierten KI-Forscher weltweit gegründet. Microsoft, Nvidia und drei der einflussreichsten Milliardäre der Tech-Branche leiteten die Investition in das Anfang 2022 gegründete Start-up mit Sitz in Palo Alto. Reid Hoffman investierte sein eigenes Geld und überzeugte Bill Gates und den ehemaligen Google-CEO Eric Schmidt, das Gleiche zu tun.

Die KI-Stimme, die in Pi antwortet, klingt verblüffend echt. Jede Pause, jedes Zögern, jedes nachdenkliche "Ähm" – es fühlt sich an, als würde man mit einem echten Menschen sprechen.

Warum ist das wichtig?

Während wir in einer rasanten technologischen Evolution stehen, stehen uns gleichzeitig ethische Herausforderungen gegenüber, besonders in Bezug auf generative KI und ihre wachsende Rolle in unseren täglichen Interaktionen.

KI-Freundschaften und Beziehungen: Die neue Norm?
Die Parameter, innerhalb derer wir Freundschaften und Beziehungen definieren, sind im Wandel. Insbesondere die GenZ ist dabei, die Grenzen dessen, was in der Welt der sozialen Bindungen als "normal" angesehen wird, neu zu definieren. Ein Großteil der jüngeren Generation sieht in KI nicht nur ein Werkzeug, sondern einen Begleiter, einen Freund. Dieser Artikel wirft ein Licht auf diese sich entwickelnden Beziehungen und hinterfragt, welche Auswirkungen sie auf die Jugendlichen haben könnten.

Trotz aller berechtigten Sorgen könnte es auch eine positive Seite geben. Vielleicht fördert die Interaktion mit KI ein besseres Verständnis für Technologie und lässt uns gleichzeitig den Wert menschlicher Interaktionen mehr schätzen. Vielleicht sind KI-Beziehungen für diejenigen nützlich, die Schwierigkeiten haben, Verbindungen in der realen Welt herzustellen, und können als Brücke zu echten menschlichen Beziehungen dienen. Nur die Zeit wird zeigen, in welche Richtung wir uns bewegen, aber es ist wichtig, den Dialog offen zu halten und alle Aspekte dieser Entwicklung zu betrachten.