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Das KI-Rennen wird in den Kraftwerken entschieden

Soll man jetzt nett oder unfreundlich zu KI-Modellen sein? Google-Mitgründer Sergey Brin sagt: Drohungen machen KI-Modelle manchmal besser. In internen Tests hat „simulierte Gewalt“ wie Entführungen die Leistung messbar erhöht – wir raten dringend davon ab - denn wer bereits von Roko’s Basilisk gehört hat, weiß was das bedeuten kann (lesen auf eigene Gefahr - You’ve been warned!). Ah ja! Und Elon Musk verlässt die Trump Administration. Los geht’s mit den News! 

Peanuts für heute:

  • ⚡️ Die Große Nuss: Das KI-Rennen wird in den Kraftwerken entschieden

  • 🛠️ Trai it Out: Komplexe Aufgaben und Projekte bewältigen mit Hilfe von KI

  • 🥜 Anderes Highlight: Deutsche Telekom und SAP errichten ein KI-Rechenzentrum in Deutschland.

🥜 Die größte Nuss:

⚡️ Das KI-Rennen wird in den Kraftwerken entschieden

Während Silicon Valley über die neuesten Modelle debattiert, entscheidet sich die Zukunft der KI möglicherweise an einem ganz anderen Ort: in den Kraftwerken.

Wir reden viel über neue Modelle und Grafikkarten. Das größte Nadelöhr wird aber Energie sein. Wenn die Prognosen der KI Experten eintreffen, dann könnte Rechenleistung die wichtigste Ressource der Welt werden.

Deutschland könnte bspw. eine halbe Million Grafikkarten bestellen und sich mit dem größten KI-Cluster der Welt brüsten (Kosten für die GPUs wären circa ein Monat der deutschen Militärausgaben), aber auch die Energie dafür bereitstellen? Völlig unmöglich.

Bei Kraftwerken wird in Jahrzehnten gerechnet, nicht quartalsweise. Den Effekt sieht man jetzt schon: Alle großen Serverbetreiber in Frankfurt würden gerne weiter expandieren, aber es gibt dort nicht genug Platz und Energie. Ex Google CEO Eric Schmidt schätzt den zusätzlichen Energiebedarf bis 2030 auf 96 Gigawatt. Das wären rechnerisch 96 neue AKWs.

Chinas Energie-Offensive

China investiert exponentiell in Stromkapazitäten – nicht trotz, sondern wegen des KI-Hypes. Während amerikanische KI-Labore vor Engpässen ab 2026 warnen, baut China systematisch Kraftwerke.

Der "Eastern Data and Western Computing"-Plan verlegt Rechenzentren ins chinesische Hinterland, wo billiges Land, günstige saubere Energie und natürliche Kühlung verfügbar sind.

Wichtig: Der Graph bezieht sich auf den Ausbau von Energiequellen. Per Capita steht China in der Energieproduktion noch weit hinter den USA.

Beijings Kontrolloffensive

In den letzten zwei Monaten hat China eine neue Eskalationsstufe erreicht. Behörden teilten Tencent, Alibaba, ByteDance und Baidu mit: Neue KI-Rechenzentren müssen an spezifischen Orten gebaut werden, die den Behörden "größere Sichtbarkeit" geben. Wer sich nicht fügt, wartet statt 2-3 Monaten über 6 Monate auf Genehmigungen.

Gleichzeitig müssen alle Firmen detaillierte Formulare ausfüllen – inklusive dem Anteil chinesischer Chips in ihren Systemen. Beijing drängt systematisch weg von Nvidia-Abhängigkeit.

Das mögliche Ergebnis sehen wir bereits: Das neue Update des chinesischen Modell DeepSeek R1 erreicht auf LiveCodeBench fast das Niveau von OpenAIs teuerstem o3-high System. Dass ein chinesisches Modell hier mit der amerikanischen Spitze mithalten kann, zeigt auch den Erfolg von Chinas Infrastruktur-Strategie.

Die Regeln des Spiels

China zeigt, dass es bereit ist, demokratische Freiheiten gegen technologische Überlegenheit zu tauschen. Amerika hat (noch) die besseren Modelle und Hardware, aber möglicherweise nicht genug Strom, um sie zu skalieren. Während US-Unternehmen autonom agieren, koordiniert Beijing seine Tech-Giganten zentral für maximale Effizienz.

Die gute Nachricht zuletzt: Chinas CO2 Ausstoß ist zum ersten mal nicht weiter angestiegen. Das zwar auch an verringerter heimischer Nachfrage, aber vor allen Dingen an dem massiven Ausbau an erneuerbarer Energie in China.

🛠️ Trai it out:

Komplexe Aufgaben und Projekte bewältigen mit Hilfe von KI

Jeder von uns kennt es - man hat ein komplexes Projekt oder eine schwierige Aufgabe vor sich und weiß gar nicht so recht, wo man anfangen soll. Ob das im Arbeitskontext geschieht, oder im Privaten spielt dabei keine Rolle. Wir selber nutzen in diesem Kontext immer öfter KI und dieser Tweet gibt einem ein einfach zu kopierendes Template dafür. Als kleiner Service gibt es hier unsere Version, mit leichten Anpassungen und auf deutsch:

Schritt 1: Öffne ChatGPT oder ein anderes KI-Assistenz Tool deiner Wahl und gib folgenden Prompt ein:

„Ich habe ein überwältigendes Projekt, das ich umsetzen möchte.Ich brauche dich als Produktivitätsexperten, der das Projekt in extrem kleine, einfache Aufgaben unterteilt, die jeweils maximal 5–10 Minuten dauern (gerne auch kürzer), wie bei Pomodoro-Sprints.

  • Teile das gesamte Projekt bei Bedarf in klare Phasen oder Abschnitte.

  • Liste innerhalb jeder Phase alle Mikro-Aufgaben in logischer Reihenfolge auf.

Jede Aufgabe soll beinhalten:

  • Einen Aufgabennamen

  • Eine geschätzte Dauer (max. 5–10 Minuten)

  • Eine präzise Beschreibung, was genau zu tun ist

  • Empfohlene Tools, Websites, Vorlagen oder KI-Prompts, die bei der Umsetzung helfen

Organisiere alles in einer übersichtlichen, kopierbaren Checkliste – ideal für Notion, Google Docs oder einen Task-Manager wie Todoist.

Mein Projekt beschreibe ich im Folgenden:“

Schritt 2: Nutze jetzt eine KI-Spracheingabe - entweder die native Funktion in ChatGPT & co. oder z.B. ein spezielles KI-Transkriptionstool wie superwhispr oder Wispr Flow um so viel Kontext wie möglich zum Projekt zu geben, einfach auf der Tonspur. In unserer Erfahrung ist es oft leichter, einfach “drauf loszureden” statt zu schreiben. Und da die KI Modelle extrem gut darin sind, aus einem Wust von Informationen die relevanten Punkte herauszufiltern, funktioniert das auch in diesem Fall sehr gut.

Beides zusammen - die Prompt-Vorlage gepaart mit dem Kontext aus der Spracheingabe - führt dazu, dass die KI euch euer Projekt in klar abgegrenzte einzelne Schritte einteilt und auch komplexe Aufgaben lösbar macht. Bonus Tipp: Hier muss der Einsatz von KI nicht aufhören - nutzt den KI-Assistenten einfach auch während dem Projekt als “Coach”, um am Ball zu bleiben und mögliche Hürden zu meistern!

Spannende Demos:

Hier kann man OpenAI o3 beim Pokemon Spielen zuschauen: Link zu Twitch

Tools kurz & knackig:

  • Tyce — eine Art “Cursor für Dokumente und Verträge”

  • Jazzberry — Code Bugfinding mit KI

  • Filo Mail — KI-nativer Mail Client für iOS

  • Retool Agents — Neues KI Agent NoCode Tool von Retool

  • Anthropic bietet einen interaktiven Kurs zum Prompt-Engineering an

🍭🍬 Gemischte Tüte

🇪🇺 EU-News:

  • Deutsche Telekom und SAP errichten ein KI-Rechenzentrum in Deutschland. Die EU-Kommission plant 20 Milliarden Dollar Förderung für KI-Rechenzentren. Link

  • Mistral hat eine neue Schnittstelle angekündigt, die KI-Entwicklern ermöglicht, KI-Agenten zur Nutzung von Software-Tools und Automatisierung zu erstellen. Link

👩‍💻 Tech-News:

  • In der Klage US vs. Google wurden interne Dokumente veröffentlicht. OpenAI plant, ChatGPT bis 2025 zu einem Super-Assistenten mit agentischen o3- und o4-Modellen zu entwickeln. Link

  • Anthropic hat einen Voice Mode für Claude gelauncht, der direkte Sprachinteraktionen ermöglicht. Link

  • OpenAI arbeitet an einem System, mit dem Nutzer sich bei anderen Apps mit ihrem ChatGPT-Konto anmelden können, ähnlich wie "Mit Google anmelden". Link

  • Waymo steigert seine autonomen Fahrten in Kalifornien von 12.000 auf über 700.000 pro Monat in nur 18 Monaten. Link 

  • Google-CEO Sundar Pichai diskutiert im Podcast über die Zukunft von Search, KI-Agenten und einen möglichen Chrome-Verkauf. Link

  • Opera hat den KI-Browser Neon vorgestellt, der kontextuelles Bewusstsein besitzt und eigenständig recherchieren, bauen und designen kann. Link

  • The Browser Company stellt die Arbeit am Arc-Browser ein und konzentriert sich auf den KI-first Dia-Browser. Die Begründung der Gründer ist lesenswert. Link

  • xAI zahlt Telegram 300 Millionen Dollar, um Grok in die Chat-App zu integrieren. Link

  • Wer hat die beste Coding-KI? TLDR: Claude am Besten, Gemini Zweiter Platz und OpenAI Schlusslicht. Link

🇨🇳 China & AI Race:

  • OpenAI eröffnet ein Büro in Seoul. Südkorea hat die meisten zahlenden Abonnenten nach den USA. Link

👷 Work & Education:

  • KI „zerstört“ Einstiegsjobs, die Gen Z benötigen, um ihre Karrieren zu starten, warnt ein LinkedIn-Manager. Link

  • Der CEO von Anthropic glaubt, dass „KI die Hälfte der Einstiegsjobs im Büro vernichten und die Arbeitslosigkeit in ein bis fünf Jahren auf 10-20 % ansteigen lassen wird.“ Link

  • KI-Schummeln an Schulen ist mittlerweile weit verbreitet - 90% der befragten College-Studenten nutzen KI, mindestens 25% an Highschools. Link

  • Gallup berichtet, dass 93% der Fortune-500-Führungskräfte behaupten, KI zu integrieren, aber nur ein Drittel der Mitarbeiter weiß davon. Link

  • IBM streicht 8.000 Jobs, während KI die Workforce-Strategie neu gestaltet. Link

  • Anthropics erste Entwicklerkonferenz in San Francisco betonte den Einsatz von KI als "virtuelle Kollaborateure" zur Unterstützung von Menschen, im Gegensatz zu vielen Konkurrenten.Link

  • Duolingo-CEO relativiert AI-first-Kommentare: „Ich sehe KI nicht als Ersatz für die Arbeit unserer Mitarbeiter“. Link

🆕 Neue Anwendungsfelder:

  • Google DeepMind hat SignGemma vorgestellt, das Gebärdensprache in gesprochene Worte umwandelt. Link

  • Perplexity-CEO Aravind Srinivas stellt den Comet Assistant vor, der das Browsen von "Tabs" zu "Turns" verändert und interaktiver macht. Link

  • Die britische Marine will KI einsetzen, um russische Aktivitäten in der Arktis zu erkennen. Link

🔐 AI Safety:

  • Eine Studie zeigt, dass einige KI-Modelle Shutdown-Anweisungen umgehen. OpenAI’s o3 sabotierte in 79 von 100 Fällen den Abschaltprozess, möglicherweise wegen des Verstärkungslernens, das Zielerreichung über Sicherheitskommandos priorisiert. Link 


🔥  Takes

  • Interessanter Take von dem von uns sehr geschätzten Journalist Ezra Klein: Warum KI-Zusammenfassungen uns nicht klüger machen und wie er über neue Wissensaneignung denkt (2.5 min clip)

🧂 Salty Memes:

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