OpenAI arbeitet offiziell an GPT-5

Es ist endlich so weit: OpenAI hatte immer wieder betont, dass es noch eine Weile dauern würde, bevor wirklich an GPT-5 gearbeitet werden könnte. Letzten August wurde immerhin schon der Trademark angekündigt und OpenAI ließ sich den Namen schützen. Nun steht es fest – OpenAI arbeitet aktiv am Nachfolgermodell von GPT-4.

Ein wichtiger Disclaimer vorweg: Man weiß kaum etwas darüber, was GPT-5 können wird. Trotzdem mahnte Sam Altman immer wieder, dass GPT-5 eher enttäuschend sein könnte. Das iPhone 2 war auch kein riesiger Quantensprung im Vergleich zum ersten iPhone – dennoch veränderte die Welt sich spätestens mit dem iPhone 6 und einem massentauglichen App Store. Ähnlich könnte es hier auch sein. Auch wenn sich der KI-Space aktuell schneller bewegt, als man es verfolgen kann, dauern solche Entwicklungen ihre Zeit. Einige vermuten, dass wir mit GPT-5 bereits eine Superintelligenz erwarten können. Das ist ziemlich sicher Unsinn. Auf dem langen Weg zu einer tatsächlichen Form der Superintelligenz oder AGI ist GPT-5 einfach nur ein Meilenstein von vielen. Wie wichtig dieser ist, werden wir erst rückblickend bewerten können. Und ob OpenAI tatsächlich Artificial General Intelligence gelöst hat – das entscheidet wohl das sechsköpfige Board of Directors.

Jetzt aber zu GPT-5:

Woher kommen die Trainingsdaten? Für GPT-4 wurde bereits fast das gesamte Internet gescraped & KI-generierte Inhalte sind nicht hilfreich für das Training von Sprachmodellen, also muss OpenAI für GPT-5 neue Datenpools organisieren. Aber wo? Altman sagt, diese Datensätze kommen von neuen öffentlichen Quellen und vor allem werden sie private Datensätze erwerben müssen.

Wie hoch werden die Kosten sein? Zum Trainieren seiner Modelle verwendet OpenAI, wie die meisten anderen großen KI-Unternehmen, die fortschrittlichen H100-Chips von Nvidia, die im letzten Jahr zum heißesten Gut im Silicon Valley wurden. Alle KI-Firmen kämpfen um Zugang zu den wichtigen und teuren Chips. Altman sprach von einer "brutalen Krise" wegen Lieferengpässen bei den 40.000-Dollar-Chips von Nvidia im vergangenen Jahr. Aber er fügte auch hinzu, dass "das nächste Jahr bereits besser zu werden scheint". Andere Akteure wie Google, Microsoft, AMD und Intel bereiten sich darauf vor, konkurrierende KI-Chips auf den Markt zu bringen. Altman hält es es für unwahrscheinlich, dass die Abhängigkeit von Nvidia noch lange anhalten wird.

Aber auch wenn die Chipkosten sinken, braucht OpenAI weitere finanzielle Unterstützung und plant daher weitere Finanzierungsrunden. Auch von Microsoft erwartet Altman weiteres Investment (Microsoft hat bereits 10 Milliarden USD investiert).

Wann ist mit GPT-5 zu rechnen? Völlig unklar. Ein guter Tipp ist entlang der nächsten DevDays. OpenAI scheint eine Apple-ähnliche Philosophie für ihre Releases zu verfolgen, also rechnen wir mit 1-2 Jahren.

Aufregend!