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Der UK AI Safety Summit: Der große 'Nothing Burger'

Großbritanniens erster KI-Gipfel wurde eröffnet. Spitzenvertreter aus Politik und der Tech-Branche treffen sich in London, um über die Risiken der Künstlichen Intelligenz zu beraten. Vertreter aus den USA, der EU, China und über 25 weiteren Ländern (die EU ist kein Land, aber ihr wisst, was wir meinen) haben auf dem britischen KI-Sicherheitsgipfel eine Erklärung zur gemeinsamen Regulierung der KI-Risiken unterzeichnet.

Das wirklich überraschende an diesem Treffen ist jedoch dass es der britischen Regierung gelungen es, eine gemeinsame Erklärung mit China zu verkünden. So weit so gut. Schauen wir uns doch ganz kurz einen Teil der Erklärung an:

“We welcome the international community’s efforts so far to cooperate on AI to promote inclusive economic growth, sustainable development and innovation, to protect human rights and fundamental freedoms, and to foster public trust and confidence in AI systems to fully realise their potential.”

Ja - ganz schön vage und nichtssagend. Denn keiner von den Teilnehmenden Staaten weiß, wie so eine Regulierung aussehen könnte oder wer das kontrollieren soll. Ein klassischer nothing-burger 🍔.

Also Worum geht es hier wirklich?

ChatGPT ist in aller Munde, aber es ist nur ein Bruchteil dessen, was technologisch machbar ist. Getrieben von einem KI-Fieber, überschlagen sich nun Regierungschefs weltweit mit Regulierungsversuchen – ein Tanz um eine Technik, deren Tiefe sie kaum erfassen (können).

Es geht den Politikern in erster Linie darum, den Wählern zu beweisen, dass sie eine Technologie beherrschen können, die auf den ersten Blick allmächtig wirkt. Es geht darum, auf der internationalen Bühne zu verkünden, dass man führend ist – und dass es an der Zeit für andere ist, nachzuziehen.

Das nächste Summit soll in 6 Monaten in Südkorea stattfinden, danach in Frankreich. Wer profitiert hiervon? Vor allen Dingen alle Airlines, die Business Class Plätze verkaufen und Event-Agenturen. 

Wer hier leider nicht gut wegkommt, ist die EU. Fairerweise ist es vielfach schwerer, 27 Nationen auf eine gemeinsame Linie zu bringen. Der anfängliche Vorsprung der EU (der erste AI Act wurde bereits 2020 angekündigt) scheint langsam zu verblassen. Absurderweise stellte die amerikanische Delegation ihr "AI Safety Institute" auf dem Gipfel vor, das eigene Regeln für KI-Sicherheit und Tests entwickeln wird. Also doch wieder allein.

Es gibt bereits jetzt schon einige absurde Ideen, wie man internationale Regulierung umgehen könnte. Hier ein kurzer Twitter Thread über eine Firma, die 10.000 der schnellsten Grafikkarten in internationalen Gewässern zum KI Training nutzen möchte. Freunde, das kann auch nicht die Lösung sein!