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Wenn KI-Unternehmen sich gegenseitig kopieren – und wer am Ende wirklich gewinnt

Am Dienstag machte sich der US-Präsident Donald Trump auf den Weg nach Saudi-Arabien und Katar. Die Reise erregte maßgeblich durch den luxuriösen Airbus, den Trump als Geschenk erhalten soll, Aufmerksamkeit. Aber Trump war nicht allein unterwegs; er wurde von einer Delegation begleitet: Elon Musk, Sam Altman, Nvidia-CEO Jensen Huang, AMD-CEO Lisa Su und einige mehr. Sie alle sollen Saudi-Arabien dabei unterstützen, KI-Fabriken aufzubauen und moderne GPU-Infrastruktur sowie KI-Technologien einzusetzen.

Während das maßgeblich die Weiterentwicklung von KI beeinflussen könnte, gibt es aber noch viel wichtigere Nachrichten! Wir wissen nun ganz sicher, dass Sam Altman mit erstaunlich viel Knoblauch kocht. Okay, puh! Gut, dass da endlich Klarheit herrscht!

Peanuts für heute:

  • 📠 Wenn KI-Unternehmen sich gegenseitig kopieren – und wer am Ende wirklich gewinnt

  • 🇸🇦 Saudi-Arabien startet offiziell eine eigene staatlich finanzierte KI-Firma

  • 🛠️ Sprechende Video-Avatar-Clips mit Hedra erstellen

🥜 Die größte Nuss:

📠 Wenn KI-Unternehmen sich gegenseitig kopieren – und wer am Ende wirklich gewinnt

Es gibt da so einen Insiderwitz unter Biologen, dass sich evolutionär alles eh zu Krabben entwickelt. Das Gleiche passiert in der KI-Industrie auch – nur weil eine neue Funktion sich als erfolgreich herausstellt, heißt das nicht, dass sie schwer zu kopieren ist.

Bolt inspiriert Figma Make, OpenAI inspiriert DeepSeek, Claude Code inspiriert OpenAI Codex, Deep Research von OpenAI inspiriert Deep Research bei Anthropic oder Bytedance. Gute Ideen scheinen im KI-Space wenig wert zu sein, und am Ende gewinnt vermutlich das Unternehmen mit der besten Distribution. Dieser Anpassungsprozess führt dazu, dass OpenAI immer mehr zu Google wird und Google alles daran setzt, zu OpenAI zu werden.

Vor diesem Hintergrund startet am 20. Mai Googles I/O-Konferenz. Denn Google steht zunehmend unter Druck: Kartellverfahren, Konkurrenz durch OpenAI und sinkende Aufmerksamkeit für klassische Google-Produkte machen klar, dass sie liefern müssen.

Die neue Generation von KI-Coding-Tools

Ein Schwerpunkt der I/O liegt auf Softwareentwicklung – genauer gesagt auf der Automatisierung von Entwicklerarbeit durch KI. Im Vorfeld hat Google bereits eine GitHub-Integration für Gemini Advanced veröffentlicht. Damit lassen sich Code-Änderungen, Debugging, Dokumentation und Feature-Vorschläge direkt aus der Chat-Oberfläche steuern.

Dazu kommt ein neues, bislang nur intern gezeigtes System namens „Software Development Lifecycle Agent“. Ziel ist es, einen permanenten „Coworker“ zu schaffen, der proaktiv Schwachstellen findet, Features vorschlägt, Sicherheitslücken identifiziert und automatisiert Code anpasst – quasi ein KI-Junior-Entwickler, der dauerhaft mitläuft.

Auch dieses Konzept ist nicht ganz neu: Cursor nennt seine Variante „Background Agent“, Cognition hat mit Devin ein ähnliches Produkt – und OpenAI testet intern seit Monaten ein Tool namens A-SWE. Doch wenn Google den Lifecycle-Agent zuerst öffentlich macht, könnte das ein PR-Vorteil sein, der Gemini deutlich mehr Entwickler-Momentum verschafft.

Interne Dokumente deuten darauf hin, dass Google „Gemini Live“ – also Voice-Conversations mit dem Chatbot – direkt in Chrome bringen will. Damit würde Spracheingabe im Browser plötzlich Standard – ein Feature, das OpenAI zuletzt mit GPT-4o angekündigt hatte.

Gemini auf dem Vormarsch – und überall

Die Strategie ist klar: Gemini soll in möglichst viele Alltagsgeräte integriert werden. Von Android-Wearables über Google TV bis hin zu In-Car-Systemen in Android Auto – die KI soll künftig nicht mehr nur eine App sein, sondern eine Infrastruktur-Schicht.

Dazu passend hat Google bereits Gemini 2.5 Pro „I/O Edition“ vorgestellt – ein Modell, das laut LMArena insbesondere im Web-Dev-Bereich sehr stark abschneidet. Die Ausrichtung auf Entwickler ist dabei kein Zufall: Wer heute die KI-Tools für Softwareprojekte kontrolliert, kontrolliert morgen deren Distribution.

Anthropic kontert mit Reasoning statt PR

Während Google auf Plattformen und Integration setzt, geht Anthropic einen anderen Weg: Tieferes Reasoning. Die neuen Claude-Versionen – Sonnet und Opus – sollen angeblich besser zwischen eigenständigem Denken und Tool-Nutzung wechseln können. Das bedeutet: Wenn ein Modell bei einer Recherche oder Berechnung in eine Sackgasse läuft, kann es eigenständig zurückschalten, um neu zu argumentieren.

Auch beim Programmieren geht dieser Ansatz weiter: Claude testet seinen eigenen Output, erkennt Fehler und verbessert ihn automatisch. Erste Tests zeigen jedoch, dass das Modell bei unklaren Anweisungen noch über das Ziel hinausschießen kann.

OpenAI verfolgt einen ähnlichen Ansatz mit o3 und o4-mini – besonders in der Kombination von Codegenerierung und automatischer Vereinfachung. Die Ähnlichkeiten sind so groß, dass einige Beobachter bereits sagen: Die Unterscheidung liegt nicht mehr im Feature – sondern im Packaging.

Wer gewinnt das AI-Race?

Alle Beteiligten spielen auf Zeit – mit Milliardenbudgets, hochintelligenten Teams und dem ständigen Druck, die nächste Innovation zu liefern. Doch am Ende entscheidet nicht, wer das Feature zuerst hat. Entscheidend wird sein, wem es gelingt, diese Features in echte Nutzung zu übersetzen.

Das ist mit ein Grund, warum die aktuellsten Benchmarks für die Weiterentwicklung von KI gar nicht mal so ausschlaggebend sind. OpenAI hat mit großem Abstand die meisten Nutzer von allen KI-Tools. Und wer es schafft, seine Modelle in den Alltag von Milliarden von Menschen zu integrieren, hat die besten Karten.

Die großen Innovationen waren bisher leicht kopierbar. Also geht es um Vertrauen, Distribution, Alltagstauglichkeit. Und vielleicht darum, wer seine Krabbe am besten verkaufen kann.

🛠️ Trai it out:

🦸 Sprechende Video-Avatar-Clips mit Hedra erstellen

Auf den diversen Social Media Plattformen ging in den letzten Tagen besonders ein Format viral: Fiktive “Baby”-Podcasts wie dieser hier:

Was noch vor wenigen Monaten etliche Tools, viel Zeit und auch etwas Geld gebraucht hätte, lässt sich jetzt ganz einfach mit nur einem Tool umsetzen, mit genügend kostenfreien Starter-Credits sogar kostenlos:

  1. Gehe auf https://www.hedra.com/ und meld dich an

  2. Clicke ganz oben auf den mittleren Image Tab um ein Bild zu erstellen, Beispielprompt: “Create a photorealistic image of Friedrich Merz as a baby in front of a podcasting microphone with big headphones on.”
    —> Natürlich kann auch jedes andere KI-Bild Tool zum Erstellen genutzt werden, z.B. ChatGPT 4o, Midjourney, Krea,… oder ein “echtes” Bild genutzt werden

  3. Wechsle dann zum Video Tab und gib einen einfachen Prompt ein, z.B.: “Baby Friedrich talking excitedly about something on the Joe Rogan Podcast.”

  4. Wähle das voreingestellte Model “Hedra Character 3” aus und bestimme Format und Qualität

  5. Clicke auf das + bei Audio script um entweder eine Audio-Datei hochzuladen, aufzunehmen oder einfach mit dem integrierten KI-Tool auf Basis eines Texts zu generieren (diverse Stimmen auswählbar, für mehr Customization → Eleven Labs)

  6. Lade das zuvor erstellte Bild mit einem Click auf + Start frame hoch.

  7. Enter Drücken/Auf den Roten Pfeil clicken und dann ca. 30-60 Sekunden warten, bis das Video erstellt wird.

Wir sind gespannt auf eure Kreationen - teilt sie gerne mit uns an [email protected]. Die besten featuren wir dann in einer kommenden Ausgabe!

Spannende Demos:

Tools kurz & knackig:

  • Carousel — Ein Assistent für Excel - das was Copilot eigentlich sein sollte

  • CodeRabbit — Code Review direkt in VSCode mit KI - gratis!

  • LilysAI — NotebookLM Alternative

  • Flowise — NoCode AI Agent Builder

  • OpenMemory — Ein unabhängiger “Gedächtnis” Provider für KIs

🍭🍬 Gemischte Tüte

👩‍💻 Tech-News:

  • Google testet ein neues Feature in der Suche: „I’m Feeling Lucky“ könnte bald durch einen „AI Mode“-Button ersetzt werden. Link

  • Interessantes Video, wie sich Duolingo mit seiner AI-First-Strategie verschlechtert hat. Link

  • US-Republikaner fordern: US-Bundesstaaten sollen zehn Jahre lang keine eigenen KI-Gesetze verabschieden dürfen. Link

  • Google startet einen neuen KI-Fonds für Startups und verspricht Zugang zu exklusiven Tools und Modellen. Link

  • OpenAI hat GPT-4.1 für Plus-, Pro- und Team-Nutzer jetzt auch in ChatGPT ausgerollt – optimiert für Programmieraufgaben. Modelle wie Claude Sonnet 3.7 bleiben aber auf Augenhöhe. Link

  • Cloudflare-Chef: KI zerstört das Geschäftsmodell des freien Webs, weil Suchanfragen nicht mehr auf Websites führen. Link

  • Saudi-Arabien startet offiziell eine eigene staatlich finanzierte KI-Firma – mit Unterstützung von OpenAI, NVIDIA und Amazon. Link

  • Nvidia liefert 18.000 seiner leistungsfähigsten Blackwell-KI-Chips nach Saudi-Arabien. Link

  • Microsoft stellt ADeLe vor – ein neues Tool zur KI-Evaluation, das vorhersagt, wie schwer Aufgaben für ein Modell sind und ob es sie lösen wird. Link 

  • Apple-Manager Eddy Cue meint: Das iPhone ist in zehn Jahren Geschichte – ersetzt durch KI-Assistenten. Link 

  • Reddit-Nutzer spekulieren, dass OpenAI beim Umbau der KI-Modelle (vor allem der gefälligen ChatGPT-4o-Persönlichkeit) mehr kaputt gemacht haben könnte als gedacht. Noch ist nichts bestätigt. Link 

  • Hugging Face veröffentlicht „Open Computer Agent“ – eine frei verfügbare, wenn auch langsame, Agent-KI für einfache Multi-Step-Aufgaben auf dem Desktop. Link 

🇨🇳 China & AI Race:

  • Trump hebt ein Biden-Gesetz zur weltweiten Exportkontrolle von KI-Chips auf – und setzt auf bilaterale Deals. China ist weiter davon ausgeschlossen. Link

  • Bloomberg porträtiert den Gründer von DeepSeek und erklärt, warum China damit den USA in der KI-Welt ernsthaft Konkurrenz machen könnte. Link

  • China testet humanoide KI-Roboter für die Industrie – als Teil eines groß angelegten Modernisierungsprogramms. Link

  • Alibaba zeigt mit „ZeroSearch“, dass man einer KI beibringen kann, selbstständig zu recherchieren – ganz ohne echte Suchmaschinen. Das spart 88 % der Trainingskosten und liefert trotzdem gute Ergebnisse. Link 

👷 Work & Education:

  • OpenAI’s „Deep Research“ lässt sich jetzt direkt mit Sharepoint und OneDrive verbinden – ideal fürs Arbeiten mit Unternehmensdaten, wenn das einige Unternehmen überhaupt zulassen. Link 

  • Google startet ein Zertifizierungsprogramm für „Generative AI Leader“, um Führungskräften einen systematischen Einstieg in KI zu ermöglichen. Link

  • Eine neue Studie zeigt: ChatGPT hat einen signifikant positiven Einfluss auf Lernerfolg, Motivation und kognitives Denken bei Studierenden. Link

  • Ein Video erklärt, wie Projektmanagement mit KI in Zukunft aussehen könnte. Link

  • Notion bringt „AI for Work“: Neue Tools für Meeting-Zusammenfassungen, Recherche und unternehmensweite Suche. Link

  • OpenAI zeigt mit „Deep Research“, wie sich GitHub-Repositories direkt mit einem Forschungsagenten verbinden lassen. Link 

  • OpenAI gibt Firmen in Japan, Südkorea, Indien und Singapur jetzt die Option auf regionale Datenspeicherung. Damit können APIs und ChatGPT Enterprise lokal konform betrieben werden – vor allem für regulierte Branchen interessant. Link 

🆕 Neue Anwendungsfelder:

  • Carnegie Mellon stellt „LegoGPT“ vor, eine KI, die baubare LEGO-Modelle aus Textanfragen entwerfen kann. Link 

  • Apple will KI einsetzen, um die Akkulaufzeit des iPhones zu verbessern – und nennt das Ganze „intelligente Energieverwaltung“. Link

  • Der US-Steuerdienst IRS denkt laut darüber nach, entlassene Mitarbeitende im Enforcement-Bereich durch KI zu ersetzen. Ziel: Betrugserkennung ohne menschlichen Aufwand. Link 

🔐 AI Safety:

  • Ein finnischer KI-Forscher sagt: KI-Systeme zeigen bereits Züge von freiem Willen – mit Zielorientierung und Handlungskontrolle. Link

  • Trump entlässt laut Medienberichten die Chefin des US-Copyright-Office – direkt nach Veröffentlichung eines kritischen Berichts zur Rolle von KI bei Urheberrechten. Link

  • Yale-Forscher zeigen: Um Halluzinationen von KIs zuverlässig zu erkennen, braucht es negativ gelabelte Trainingsdaten – ohne menschliches Feedback geht es also nicht. Link 

🏥 Health & Science:

  • OpenAI-Chefwissenschaftler Jakub Pachocki spricht im Interview über AGI, Open Source und KI-gestützte Forschung. Link

  • KI ersetzt Radiologen nicht – das zeigt ein ausführlicher NYT-Report anhand der Mayo Clinic. Am besten funktioniert das Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Link

  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA will intern in großem Stil AI einführen – nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, bei dem Aufgaben von Tagen in Minuten erledigt wurden. Link 

  • OpenAI launcht „HealthBench“ – ein standardisierter Test zur Messung von KI-Leistung im medizinischen Bereich, entwickelt mit Hilfe von Hunderten echten Ärztinnen und Ärzten. Link

🖼️ Kreativindustrie:

  • Audible kündigt an, seinen Katalog massiv um KI-narrative Hörbücher zu erweitern – inklusive Übersetzung und automatisierter Produktion. Link

🧂 Salty Memes:

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