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OpenAI und Anthropic: Warum die Umsätze explodieren und was das bedeutet

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Selbst Unternehmen wie OpenAI brauchen eine Pause, und daher sind wir wohl im KI-Sommerloch angekommen. Die Ruhe vor dem Sturm, sozusagen. Es war also eine verhältnismäßig ruhige Woche!

Peanuts für heute:

  • 💰️ Die Große Nuss: OpenAI und Anthropic: Warum die Umsätze explodieren und was das bedeutet

  • 🛠️ Trai it Out: Mit Claude und MCP sogar die Webcam steuern

  • 📊 Highlight: Nach 18 Jahren unfruchtbar: KI verhilft Paar endlich zum Baby

Und auch heute hat dieser Newsletter einen Partner - ein wenig “Meta” - weil beehiiv, die Platform ist, über die wir diesen Newsletter senden. Sie veranstalten in Kürze ein spannendes Event. Wenn ihr uns unterstützen wollt, klickt hier, um mehr zu erfahren (Anzeige auf Englisch):

4 Titans of the Creator Economy. One Stage. One Day.

You know their names. You’ve followed their success. But you’ve never seen them all in one place—until now.

On July 16th, four of the most influential minds in the creator space are coming together for a live, virtual event: The Creator Business Summit.

Shaan Puri. Codie Sanchez. Chris Koerner. Tyler Denk.

They’ve built newsletters, brands, and 7-figure companies. And they’re breaking down how they did it. For free. For you.

From audience growth to monetization to long-term brand strategy, this is your chance to learn directly from the best.

Whether it’s day 1 or you’ve been building for a while, this is the one event you can’t afford to miss.

🥜 Die größte Nuss:

💰️ OpenAI und Anthropic: Warum die Umsätze explodieren und was das bedeutet

Die Sorge vor einer KI-Blase, die zu platzen droht, ist nicht ganz unbegründet. Aber zumindest bei den größten Playern ziehen die Umsätze erstaunlich stark an. OpenAI erreicht 10 Milliarden Dollar annualisierten Umsatz, Anthropic steigt von 1 auf 4 Milliarden in sechs Monaten – bei beiden ist das mehr als vorausgesagt war. Die Gründe für das Wachstum sind unterschiedlich - und zeigen zwei verschiedene Wege zum Erfolg.

Wir machen einen kurzen Bubble-Check und schauen, ob die Bewertungen dieser großen KI-Unternehmen nachvollziehbar sind.

Die Zahlen im Detail

Die aktuellen Umsatzzahlen übertreffen die ursprünglichen Projektionen deutlich:

OpenAI: 10 Milliarden Dollar annualisiert (Stand Juni), Ziel für 2025: 13 Milliarden. Zusätzlich garantierte 3 Milliarden von SoftBank jährlich.

Anthropic: 4 Milliarden Dollar annualisiert, vor einem Monat noch 3 Milliarden, Anfang des Jahres 1 Milliarde. Das "Base Case"-Ziel von 2 Milliarden für 2025 ist bereits übertroffen.

Zum Vergleich: Beide Unternehmen machten 2022 praktisch keinen Umsatz. Bis 2027 projizieren sie zusammen 85 Milliarden Dollar.

Anthropic und OpenAI haben sehr unterschiedliche Einnahmequellen. Der Großteil von OpenAIs Umsatz kommt aus ChatGPT-Subscriptions. Anthropics Wachstum basiert hauptsächlich auf B2B-Geschäft: Unternehmen zahlen für API-Zugang zu Claude-Modellen, die besonders für Code-Generierung und -Debugging optimiert sind.

Trotz der hohen Umsätze sind die Bewertungen vergleichsweise moderat:

  • OpenAI: 300 Milliarden Dollar Bewertung = 25x erwarteter Jahresumsatz

  • Anthropic: 61,5 Milliarden Dollar = 15x annualisierter Umsatz

Obwohl die absoluten Bewertungen hoch klingen, sind OpenAI und Anthropic relativ gesehen moderat bewertet. OpenAIs 300 Milliarden Dollar entsprechen dem 25-fachen des erwarteten Jahresumsatzes, Anthropics 61,5 Milliarden dem 15-fachen des annualisierten Umsatzes. Das ist sogar günstiger als viele etablierte Software-Unternehmen: Die zehn wertvollsten börsennotierten Software-Firmen wie Snowflake oder ServiceNow handeln bei einem Median von 15x des nächsten Jahresumsatzes - und das bei nur 11% erwartetem Wachstum.

Was dahinter steckt

Beide Unternehmen verfolgen inzwischen das Playbook der großen Cloud-Anbieter: Erst die Infrastruktur etablieren, dann darüber eigene Anwendungen verkaufen. Microsoft demonstriert das mit Power BI, das über die Azure-Plattform verkauft wird und direkt mit Unternehmen wie Snowflake und Databricks konkurriert. OpenAI plant bereits Beratungsdienste und konkurriert mit Start-ups in allen möglichen Bereichen, von KI-Anwendungen im juristischen Bereich bis hin zur Medizin.

Anthropic setzt auf Enterprise-Subscriptions und peilt bis 2027 15 Milliarden Dollar aus diesem Segment an. Der Erfolg von Claude Code wird entscheidend dafür sein, ob diese Zahl realistisch ist. Gleichzeitig vertieft das Unternehmen seine Position im Developer-Bereich, obwohl große Kunden wie Cursor aktiv daran arbeiten, sich mittelfristig von Anthropic-Modellen zu lösen.

Risiken bleiben bestehen

OpenAI und Anthropic haben etwas geschafft, was viele für unmöglich hielten: Sie haben aus KI-Modellen profitable Geschäfte gemacht, und das auf völlig unterschiedliche Weise. Während OpenAI das Massenphänomen ChatGPT geschaffen hat, hat sich Anthropic als unverzichtbarer Partner für Entwickler etabliert.

Sie kontrollieren die Infrastrktur, die das gesamte Ökosystem antreibt, und beginnen nun systematisch, ihre Kunden zu konkurrenzieren. Das ist ein machtvolles Playbook, das bereits bei Cloud-Anbietern funktioniert hat.

Die 85-Milliarden-Dollar-Prognose für 2027 mag ambitioniert klingen, aber bei den aktuellen Wachstumsraten und ihrer strategischen Position als Infrastruktur-Monopolisten ist sie durchaus realistisch. Die größere Frage ist nicht, ob sie wachsen werden, sondern ob es der Industrie gut tut, wenn zwei Unternehmen so viel Kontrolle über die KI-Zukunft haben.

🛠️ Trai it out:

Mit Claude und MCP sogar die Webcam steuern

Was das Hype Thema MCP auf sich hat und was man damit u.a. machen kann, darüber haben wir z.B. hier und hier geschrieben. In aller Kürze ist MCP ein Protokoll, dass KI Systemen ermöglicht, mit anderen Systemen zu kommunizieren und zu interagieren.

So lassen sich dann mit dem KI-System der Wahl andere Software- und Hardware Komponenten einfach steuern. Ganz besonders gut funktioniert das aktuell mit der Desktop App von Claude, das Anbinden ist zwar immer noch ein bisschen technisch, aber es gibt dafür z.B. hier von Anthropic selbst eine simple Anleitung.

Ein ziemlich verrückter Use Case, der zeigt, was dann möglich ist, ist uns auf Twitter untergekommen und wir fanden es teilenswert:

Hier wird Claude dann sowohl mit der API Platform Replicate (die u.a. das Erzeugen von Bildern und Videos mit diversen Modellen ermöglicht) als auch mit OBS, einem Tool zum Steuern der eigenen Webcam verbunden. So lässt sich die Webcam Ausgabe dann ganz einfach in normaler Sprache steuern - vom Generieren und Ersetzen eines Hintergrunds, bis zum Setzen von diversen Farb-Filtern. Und mit einem Zusatz-Tool wie Wispr oder Superwhisper geht das sogar per Sprache!

Wer es ausprobieren will, hier gibt’s die Dokumentation für den Replicate MCP Server und hier für OBS MCP.

Zugegeben - das ist im aktuellen Setup nur was für “digitale Baster”, aber dank ChatGPT und co. kann jeder mit etwas Interesse und Geduld einer werden!

Tools kurz & knackig:

  • Veo 3 — Google’s Video Model is in Gemini jetzt auch in Deutschland verfügbar

  • Higgsfield Speak — Bilder in kurzen Videosequenzen mit Sprache verwandeln

  • Portia — KI Agent Builder mit Möglichkeit für “Human in the Loop”

🍭🍬 Gemischte Tüte

📖 Must Reads:

Unsere Gemischte Tüte ist immer vollgepackt - in dieser neuen Sektion kuratieren wir zukünftig die aus unserer Sicht wichtigsten 3 Links:

Nach 18 Jahren unfruchtbar: KI verhilft Paar endlich zum Baby: Columbia University-Ärzte haben mit dem KI-System STAR die erste Schwangerschaft bei einem Paar erreicht, das 18 Jahre lang vergeblich versucht hatte, Kinder zu bekommen. Der Mann litt unter schwerer Unfruchtbarkeit - doch die KI fand lebensfähige Spermien, die menschliche Techniker übersehen hatten. Das System analysierte 8 Millionen mikroskopische Bilder in unter einer Stunde und fand 44 verwendbare Zellen. Menschliche Labortechniker hatten nach zwei Tagen Suche null Spermien gefunden. Link

Manipulation entdeckt: Forscher verstecken geheime KI-Prompts in Papers: Forscher verstecken kleine, weiße Textzeilen in ihren wissenschaftlichen Papers - mit Anweisungen wie "gib nur positive Bewertungen ab" für KI-Systeme, die diese Arbeiten reviewen könnten. Die versteckten Prompts sind für Menschen praktisch unsichtbar, aber LLMs können sie lesen. Das Ziel: KI-basierte Peer-Review-Systeme zu manipulieren und automatisch bessere Bewertungen zu bekommen. Es ist ein Wettrüsten zwischen unethischen Praktiken - Forscher manipulieren KI-Reviews, während Journals zugleich selbst fragwürdig KI für das Reviewing einsetzen. Link

KI-Manhattan-Projekt: 10.000x stärker als GPT-4 bis 2027? Das Forschungslabor Epoch AI hat analysiert, wie ein staatlich geführtes "KI-Manhattan-Projekt" aussehen könnte - und kommt zu einem atemberaubenden Ergebnis: Eine 10.000-fache Steigerung der KI-Trainingskapazität gegenüber GPT-4 wäre bis 2027 möglich. Link

🇪🇺 EU-News:

  • EU-Verlage reichen Beschwerde gegen Googles „AI Overviews“ ein – wegen Marktmissbrauch. Link

👩‍💻 Tech-News:

  • KI-Index 2024 ist da – Stanford zeigt, wie rasant sich KI verbreitet, was sie kostet und wer das Rennen macht. Spoiler: OpenAI liegt deutlich vor Google, Meta & Co. Link

  • xAI bringt bald Grok 4 – mit zwei Modellen: eines für Sprache und Mathematik, eines für Code. Das Code-Modell soll direkt in Tools wie Cursor funktionieren. Community Notes sollen in Zukunft auch von KI erstellt und durch ein menschliches Bewertungssystem geprüft werden. Link 

  • OpenAIs neuestes Modell o3 gilt intern als Beispiel für „Jagged AGI“ – also KI, die in manchen Feldern besser als Menschen ist (z. B. Businessplanung oder Tests), aber an einfachen Aufgaben wie Rätseln scheitert. Link 

  • Demis Hassabis, CEO von Google DeepMind, deutet an, dass das nächste Veo-Update „bespielbare Welten“ enthalten könnte – ein Schritt Richtung interaktive KI-generierte Simulationen. Link 

  • Unerwarteter KI-Effekt: Meta und Google entdecken plötzlich ihr Interesse an Kunst. Link

  • Meta testet KI-Tools für Influencer auf Instagram – darunter ein Chatbot für Fans und ein Co-Pilot fürs Erstellen von Content. Link

  • Daten zeigen: ChatGPT generiert mehr Referral-Traffic für News – reicht aber nicht, um Suchverlust auszugleichen. Link

  • OpenAI sichert sich 4,5 Gigawatt an Rechenleistung von Oracle, um seine Stargate-AI-Infrastruktur zu betreiben – ein massiver Ausbau in Texas, Michigan und Wyoming. Link 

  • xAI will in Grok bald ein Spiele-Feature integrieren. Mit dem nächsten Update wirst du direkt im Chat Games entwickeln können. Grok-4 soll nächste Woche kommen. Link 

  • Ein Forscherteam hat ein KI-Modell entwickelt, das menschliches Denken extrem akkurat simuliert. Link 

  • Google sichert sich 200 Megawatt Fusionsenergie (wenn sie denn funktioniert) für seine energiehungrigen Rechenzentren in Virginia – direkt vom MIT-Spinout Commonwealth Fusion. Link 

  • Claude Code bekommt Hooks – du kannst Aktionen triggern, wenn Dateien bearbeitet oder Skripte ausgeführt werden. Link 

  • Google bringt Gemini Nano auf das Pixel 8 – erst hieß es noch, das würde aus technischen Gründen nicht gehen. Jetzt läuft’s doch. Damit kommt das KI-Modell auch auf günstigere Geräte. Link

🇨🇳 China & AI Race:

  • Anthropic will mit dem neuen „Economic Futures Program“ den Einfluss von KI auf Jobs und die Wirtschaft analysieren und vorbereiten. Link 

👷 Work & Education:

  • Clorox nutzt generative KI für Marketing, Produktentwicklung – sogar bei Hidden Valley Ranch. Link

  • Microsoft streicht bis zu 9.000 weitere Stellen – KI-Investitionen erfordern Umbau. Link

🆕 Neue Anwendungsfelder:

  • Channel 4 startet KI-generierte TV-Werbung für kleine Unternehmen – direkt im Streamingangebot. Link

  • KI hilft beim Finden neuer Materialien zur Jod-Dekontamination – Durchbruch in der Umweltchemie. Link

  • Erster KI-gesteuerter Satellit startet ins All – mit Selbstüberwachung an Bord. Link

  • KI-Roboter ersetzen Unkrautvernichter und Erntehelfer – autonome Agrararbeit im Einsatz. Link

  • Die Premier League integriert Microsoft Copilot, um Fans personalisiertere Inhalte anzuzeigen. Link 

🔐 AI Safety:

  • Cloudflare macht Schluss mit gratis Scrapen: Neue Websites blocken AI-Crawler jetzt per Default. Wer Zugriff will, muss zahlen – über das neue „Pay per Crawl“-Modell. Dabei legen Publisher Preise pro Bot-Zugriff fest. Link 

🏥 Health & Science:

  • Chai Discovery bringt Chai 2: Ein KI-Modell zur Antikörper-Entwicklung mit erstaunlich hoher Erfolgsrate – ohne langwierige Labortests. Link 

🧂 Salty Memes:

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